Torfhausmoor Wanderung im Winter

Nationalpark Harz – Torfhausmoor Rundwanderung im Winter

Heute stellen wir euch die Torfhausmoor Wanderung im Nationalpark Harz vor. Leider haben die Temperaturen der letzte Tage dafür gesorgt, dass der meiste Schnee wieder geschmolzen ist. Mir fehlt das typische knirschend Geräusch unter den Wanderstiefeln, das bei einer Winterwanderung doch quasi dazu gehört. Mit dem Harz verbinde ich viele Erinnerungen, den in meiner Kindheit waren wir hier häufig. Hier wurde im Winter gerodelt, gewandert und Langlauf gefahren. Es sind schon einige Jahre vergangen, dass ich das höchste Gebirge in Norddeutschland besuchte und so freue ich mich sehr auf die Tour rund um das Torfhausmoor.

Beginn der Wanderung Torfhausmoor

Ausgangspunkt der Wanderung ist der Parkplatz am Besucherzentrum Torfhaus. Von hier aus muss ich nur wenige Hundert Meter bis zum Beginn der Tour im Wald laufen. Ich folge der Hauptstraße und passiere dabei das Harzresort, bis ich links zum Gotheweg komme. Am Ende der Straße befindet sich der Wegweiser „Rund ums Torfhausmoor, Schierke, Braunlage via Luchsdenkmal“. Jetzt erst bemerke ich, wie kurz diese Wanderung sein wird. Auf dem Wegweiser stehen 4,5 Kilometer und ich denke „ojeeee“.

Aber hey, es geht nicht immer darum, eine Menge Kilometer zu machen, sondern sich draußen zu bewegen und dabei die Natur zu genießen, oder etwa nicht? Weiter vorn kann ich bereits einen ersten Eindruck gewinnen, was mich in wenigen Schritten erwartet. Der Blick erstreckt sich weit über die karge Moorfläche. Kurz fühle ich mich wie in Schweden. Typischerweise findet man hier viele Pflanzenarten, die ich bereits von anderen Mooren kennen. Sei es die vielen verschiedenen Arten des Torfmooses oder aber auch das Scheiden-Wollgrass und die Zwergbirke, um nur einige zu nennen, die mit solch nährstoffarmen Böden klarkommen.

Bohlenwege wie in Schweden

Wanderweg dur das Torfhausmoor
Der Bohlenpfad durch das Moor schützt vor Nassen Füssen

Auf dem Steg selbst befinden sich einige Bänke, diese eignen sich hervorragend zu einer kurzen Rast mit Aussicht. Da meine Rundwanderung durch das Torfhausmoor erst begonnen hat, genieße ich hier nur kurz die Ruhe. Immer mal wieder findet man neben dem Steg, das eine oder andere Naturwunder, das zum Stehenbleiben animieren. So entdecke ich kleine Wassertropfen, die wie Perlen an einem Ast gefroren sind und alles hinter sich auf den Kopf stellen. Auch ein kleiner Busch zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Sein rotes Laub ist schon von Weitem zu erkennen und bildet einen wunderschönen Farbtupfer in der grün-braunen Winterlandschaft. Wenig später geht es wie zu Beginn der Wanderung über eine flache Bohlentreppe zurück auf einen breiten Weg, auf dessen Seite ein kleiner Bach verläuft.

Solche Bäche oder Entwässerungsgräben sind wichtig für die Moorgebiete, da diese zur Regulierung der Wasserstände benötigt werden. Sie sorgen dafür, dass überflüssigem Wasser nach Regenfällen oder Schneeschmelzen nicht im Moor verbleibt. Auf dem Weg geht es weiter bis zum „Fehlschlag“. Von hier aus breche ich auf zum Luchsdenkmal. Fast 200 Jahre war der heimische Luchs im Harz ausgerottet, bis es ihm mit menschlicher Hilfe gelang, sich erneut anzusiedeln. Ganz in der Nähe des Denkmals befand sich das Auswilderungsgehege, aus dem im Jahr 2000-2006 etliche Luchse den Weg zurück in die Wildnis des Harzes fanden.

Ein wenig Winterstimmung kommt bei gefrorenen Regentropfen doch noch auf.
Social Media Projekt im Nationalpark Harz
Diese Tafel Informiert über das Social Media Projekt im Nationalpark.

Der Fotospot #derwaldruft

Das Hinweisschild im Torfhausmoor entpuppt sich als geschickte Social Media Kampagne. Wir kannten bereits die Kodak Moments aus Schwedens Nationalparks, die dazu animieren sollen, dass die Besucher mit einem bestimmten Hashtag Bilder posten. So ist es auch hier. Ich finde es völlig okay, auf diese Art zu werben, man muss aber dazu sagen, dass schnell ein falsches Bild vermittelt werden kann. Auf einer der Aufnahmen seht ihr das Schild und könnt den dazugehörigen Text lesen. Nun schlendere ich gemächlich den breiten Weg weiter entlang und genieße noch ein wenig die Natur, bis schließlich der Wegweiser kommt, an dem die Rundwanderung durch das Torfhausmoor begonnen hatte. Eine nette Wanderung, die aufgrund ihrer Länge gut mit Kindern begangen werden kann. Eine separate Anreise lohnt nicht, dazu ist die Runde zu kurz. Jedoch hat der Harz selbst unheimlich viel zu bieten und so lohnt es sich auch mal ein Wochenende hier zu verbringen.

Links im Bild das Luchsdenkmal. Hier ganz in der Nähe wurden die ersten Luchse wieder ausgewildert.

Alles auf einem Blick

Gut zu Wissen

Im gesamten Nationalpark ist das Freistehen verboten.

Auch das fliegen lassen einer Drohne ist verboten.

Hunde müssen an der Leine geführt werden.

Immer auf den markierten Wanderwegen bleiben.

Behaltet das Wetter und die Waldbrandwarnstufen im Auge.

Beste Zeit für deinen Harz Besuch

Auch im Harz gibt es keine BESTE Zeit. Jede Jahreszeit hat so seine ganz eigenen Reize.

Touristeninformation

Tagesaktuelle Informationen des Nationalparks findest du auf der

Nationalpark Harz Homepage

Weitere Abenteuer

Hier findest du weitere Wanderabenteuer

Fazit

Der Harz hat es seit Langem nicht ganz einfach, auch wenn die Besucherzahlen der letzten Jahre ein Aufwärtstrend verzeichnen. Kyrill und der Borkenkäfer haben weit sichtbare Schäden am Wald verursacht. Vielerorts sieht man wenig einladende Wälder und das wird sicherlich noch einige Jahrzehnte so weitergehen. Breite Wege und Forststraßen sind das große Harz-Manko. Die Streckenführung der Wandertouren muss unserer Meinung nach ansprechender werden.

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